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Falsche Vorstellungen und Fehlinformationen über die Hypnose

 

 

"Wir verwenden den Begriff 'Alltagstrance' für jene Perioden des täglichen Lebens, in denen wir so versunken in

eine Tätigkeit oder von einer Sache so in Anspruch genommen sind, dass wir vorübergehend keine Notiz mehr

von unserer Umwelt nehmen."

                                                                                                                                            Milton H. Erickson

 

Im Prinzip ist jeder von uns im alltäglichen Leben bereits in einer Art Hypnosezustand oder auch Trance gewesen. Diese Zustände sind mehr oder weniger natürlicher Bestandteil unseres Lebens.

 

Wer hat nicht schon einmal ins Feuer geschaut und dabei gänzlich abgeschaltet? Wer hat sich nicht schon mal Tagträumereien hingegeben und war somit für Minuten wie weggetreten? Und wer kennt nicht das manchmal leicht erschreckende Gefühl, längere Autobahnstrecken hinter sich gebracht zu haben, um sich am Ziel zu wundern, daß man plötzlich angekommen ist. Man kann sich aber im einzelnen nicht an den Ablauf der Strecke erinnern. Man befand sich in einer Art Trancezustand, in der die Handlungsabläufe korrekt, aber nahezu unbewußt stattfanden.

 

Der Zustand der Hypnose ist also ein uns wohlbekannter ganz natürlicher Zustand. So fühlt sich denn auch die therapeutische Hypnose sehr viel vertrauter an, als es der Hypnotisand (Person, die hypnotisiert wird) im Normalfall erwartet.

 

Die Hypnose ist somit ein Zustand der Entspannung mit gesteigertem Zugang zum Unterbewußtsein, aber keineswegs ein Zustand der Willenlosigkeit, wie wir das aus verschiedenen Filmen oder unseriösen Reportagen kennen. Nur mit dem durchgehenden Einverständnis der zu hypnotisierenden Person ist die Hypnose überhaupt durchführbar. Man muss bereit sein, sich darauf einzulassen und wie ein Team - Hypnotiseur/Hypnotisand - zusammenarbeiten.

 

Somit ist die erreichte Hypnose auch kein Resultat eines schwachen Willens des Hypnotisierten, sondern im Gegenteil die willentliche Herbeiführung des angestrebten Zustandes. Wer absolut nicht hypnotisiert werden will, der kann auch nicht hypnotisiert werden und sollte es auch einfach lassen. Eine gewisse Skepsis ist normal, aber völlige Ablehnung nicht hilfreich.

 

Von daher muss sich auch niemand sorgen, im Zustand der Hypnose Dinge zu tun, die er/sie sonst nicht täte. Persönlichkeitsfremde Suggestionen sind nicht durchführbar. Niemand handelt wider seinen eigenen inneren Werten von Anstand und Moral. Könnte Hypnose für gefährliche Zwecke jedweder Art mißbraucht werden, so unterläge sie mit Sicherheit sehr viel strengeren rechtlichen Einschränkungen und Gesetzen. Da es aber keinerlei dokumentierte Fälle von Missbrauch jedweder Art gibt, muss auch niemand in diese Richtung gehend besorgt sein.

 

In Hypnose sind Sie bei Bewußtsein und verlieren keinerlei Kontrolle. Sie hören und verstehen alles, was der Hypnotiseur sagt. Es wird Ihnen lediglich der Zugang zum eigenen Unterbewußtsein erleichtert, und damit auch die Möglichkeit, dieses über zuvor einvernehmlich abgesprochene Suggestionen positiv zu beeinflussen.

 

Erwarten Sie also bitte nicht ein bestimmtes sehr spezielles Gefühl des "Hypnotisiertseins" oder gar des "bewußtlos werdens". Das verspannt Sie nur durch den selbst aufgebauten Erwartungsdruck und behindert somit den Ablauf der Hypnose. Je lockerer Sie an den Vorgang herangehen, desto besser kann sich der hypnotische Prozeß entfalten und desto mehr können Sie von der Behandlung für sich profitieren.

 

Die in einer Therapie eingesetzte Hypnose hat nichts mit der sogenannten "Showhypnose" zu tun, wie wir sie aus Funk und Fernsehen kennen. Niemand fällt hier auf Kommando bzw. nach kurzem Blickkontakt in einen willenlosen Zustand, in dem er/sie dann die ungewöhnlichsten Dinge tut oder auch mit sich machen lässt. Sicher können im Zustand tiefer Hypnose z.B. das Erinnerungsvermögen oder die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt werden. Die uns bekannte Showhypnose überzieht dies aber absichtlich in den Bereich der übersinnlichen Effekthascherei.

 

Die therapeutisch eingesetzte Hypnose hingegen wirkt auch schulmedizinisch nachweisbar über die positive Beeinflussung des Unterbewußtseins. Und zwar auf eine Art und Weise, wie wir sie ähnlich aus verschiedenen Bereichen der Entspannungstechniken - z.B. dem autogenen Training oder der Meditation - kennen. Nur dass Sie im Falle der Hypnose die Hilfe eines Hypnotiseurs in Anspruch nehmen und aufgrund des effektiven Zugangs zum Unterbewußtsein, in vielen Bereichen sehr schnelle Erfolge möglich sind. Schliesslich werden Sie aufgrund der positiven Erfahrung und Auswirkung verstehen, daß die Hypnose bei Ihnen gewirkt hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                   

                                                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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